5. Semester

Physikum geschafft, endlich in die Klinik eingewiesen

 

Ihr werdet gleich in der ersten Woche merken, dass hier ein etwas anderer Wind weht: ein ruhigerer. Für das erste klinische Semester gibt es eine Woche länger Ferien, in der normalen ersten Semesterwoche gibt es nur am Donnerstag einen Einführungstag, der jedoch vor allem Wechslern zu empfehlen ist.

Auch während des Semesters hat man, im Gegensatz zur Vorklinik, kaum Pflichtveranstaltungen, so dass man endlich, ganz im klassischen Sinn eines Studiums, selbst entscheiden kann, welche Veranstaltungen man besucht und welche nicht. Auf dem Stundenplan stehen auf jeden Fall einige.

Die Prüfungsphase kann dann allerdings, je nachdem wie sehr man sich nach der Physikums-Tortur unter dem Semester aufraffen konnte, nochmal sehr anstrengend werden, da in kurzer Zeit auf einmal in vielen Fächern viel Stoff gelernt werden muss.

ERLANGEN

Mikrobiologie:

Die Vorlesung besteht aus den beiden großen Feldern Bakteriologie und Virologie, sowie einem kurzen Abstecher in den Bereich Hygiene und am Anfang des Semesters einer Einführung in die Immunologie. Die Vorlesungen zur Bakteriologie stellen den größten Anteil dar und werden von Professor Bogdan gehalten. Zum Ende des Semesters übernimmt dann Professor Überla für die Virologie.

Aktuell wird die Vorlesung in Präsenz angeboten, zum Teil gibt es Aufzeichnungen aus dem Wintersemester 22/23 auf StudOn.

Zum Lernen sind die Folien sehr hilfreich (diese sollte man für die Klausur gut können und verstanden haben). Falls jemand ergänzend ein Lehrbuch zum Nachlesen will, bietet sich die Duale Reihe Mikrobiologie an, wo sich fast alles aus der Vorlesung wiederfindet.

Die Prüfung am Ende besteht aus 40 Fragen (14 Virologie, 6 Hygiene und 20 Bakteriologie) und ist neben der Prüfung in Pharmakologie vermutlich die anspruchsvollste des Semesters, weshalb hier eine gute Vorbereitung unerlässlich ist, vor allem da das Bestehen Voraussetzung für die Teilnahme am Praktikum im folgenden Semester ist.

Pathologie:

Die Vorlesung wird den Themengebieten entsprechend von wechselnden Dozenten gehalten. Die Folien werden überwiegend auf StudOn hochgeladen, und auch hier finden sich Aufzeichnungen aus früheren Semestern im FAU Videoportal. Der Zeitplan, der auf StudOn hochgeladen wird, hilft einem strukturiert die Vorlesungen abzuarbeiten und auch online „dran zu bleiben“.

Zum Mikroskopierkurs werden aktuell einige Zoom-Meetings im Laufe des Semesters mit den entsprechenden Dozenten angeboten. Auch hierzu haben die Dozierenden Begleitmaterial auf FAU TV hochgeladen. 

Für die Klausur eignen sich die Folien leider kaum zum Lernen, da es unendlich viele Präsentationen mit unendlich vielen Folien sind (insgesamt über 3000 Folien!). Dazu kommt das Problem, dass die Klausur oft kurz nach der Mibi-Klausur stattfindet. Hier ist es sinnvoll, sich frühzeitig mit dem Stoff auseinanderzusetzen und in Erfahrung zu bringen, welche Schwerpunkte die Dozierenden in den letzten Semestern gelegt haben. Manche Dozenten*innen geben auch während des Semesters sehr eindeutige Hinweise – diese sollte man unbedingt notieren! 

Zusätzlich gibt es eine Mikroskopier-Prüfung, in der man in 30 Minuten auf dem iPad zehn Präparate (Organ (1 Punkt) und Diagnose (2 Punkte)) erkennen muss. Die Bilder sind überwiegend aus den VHB-Präparaten und folglich ist das online Mikroskopier Tool und auch das Anki-Deck eine geeignete Vorbereitung. Es können aber auch ein bis zwei neue Bilder hinzukommen, die eine der besprochenen Erkrankungen zeigen, die man im Optimalfall dennoch erkennen sollte. Solange man die bekannten Bilder aber gut kann, sollte man die Klausur bestehen.

Sektionskurs:

Dieser Kurs ist freiwillig – wer teilnehmen möchte muss sich einfach über Campo in eine Gruppe eintragen. Man bekommt dann eine Woche zugeteilt, in der ein Gruppenmitglied früh um 7:00 Uhr am pathologischen Institut anruft, um zu fragen, ob eine Obduktion ansteht. Wenn man Glück hat, findet in der Woche tatsächlich eine statt und man kann einen Vormittag die Arbeit eines Pathologen bei einer Obduktion miterleben. Findet die Woche über keine Obduktion statt hat man zunächst leider Pech gehabt, kann sich aber ggf. erneut in eine nachfolgende Gruppe eintragen.

Pharmakologie:

In diesem Fach freuen sich alle, die auf ein solides physiologisches und biochemisches Fundament bauen können, da in der Vorlesung normalerweise erst die physiologische Funktionsweise erklärt und anschließend die Einflussmöglichkeiten der Medikamente dargestellt werden. Auch für etwaige folgende Famulaturen ist ein gutes Wissen in der Pharmakologie hilfreich und es empfiehlt sich, die Inhalte nachhaltig zu lernen, da sie in der Praxis wirklich relevant sind. 

Im Forum könnt ihr Fragen zu den Inhalten der Vorlesung stellen.

Die Klausur ist nicht einfach, man sollte sich daher gut vorbereiten. Dann ist sie allerdings auch zu schaffen. Bei Nichtbestehen gibt es die Möglichkeit den zweiten Versuch am Ende der Semesterferien zu starten. Auch hier gilt: Das Bestehen der Klausur ist Voraussetzung für das Seminar im folgenden Semester. 

Allgemeinmedizin:

Ein Fach, bei dem Lehre großgeschrieben wird. Die Dozierenden bemühen sich, die Studierenden in ihren Vorlesungen einzubeziehen und zum Mitdenken anzustoßen.

Zu verschiedenen Themengebieten werden, immer schön evidenzbasiert, die Leitlinien der jeweiligen Thematik durchgearbeitet. Neben den Vorlesungsvideos der jeweiligen Woche auf StudOn gibt es eine Präsenz Fragestunde, die zum Teil auch via Zoom verfolgt werden kann (nicht alle Termine!). Bei dieser habt ihr die Möglichkeit, den Stoff der jeweiligen Woche mit den Dozierenden aufzuarbeiten und Fragen zu stellen. 

Epidemiologie und medizinische Biometrie (Q11, Teil 1):

In diesem Fach geht’s um Statistik und Zahlen, was dazu dient, Studien besser bewerten und interpretieren zu können. Außerdem können Grundkenntnisse in diesem Fach auch für das Verfassen einer eigenen Doktorarbeit hilfreich sein. Die Klausur ist letztlich gut machbar, die Übungen helfen allerdings beim Lernen einen Schwerpunkt zu setzen. Netterweise bietet der Lehrstuhl auch Altklausurfragen auf StudOn an.

Ein grundlegendes mathematisches Grundverständnis ist hier von Vorteil (man schafft es aber auch gut ohne ein Mathe-Genie zu sein).

Der Vorlesungsstoff wird als vertonte Vorlesung auf StudOn hochgeladen – die Vorlesung kann aber auch in Präsenz besucht werden. Zudem sind insgesamt 4 Übungen zu entsprechenden Fristen zu bearbeiten und auf StudOn hochzuladen, was Voraussetzung für die Teilnahme an der Klausur ist. Eine Bestehensgrenze gibt es in den Übungen nicht, allerdings müssen alle Aufgaben (sinnvoll) bearbeitet werden. Die Musterlösung und die häufig gemachten Fehler werden in Kleingruppen nachbesprochen, die Anwesenheit hier war freiwillig.

Die Inhalte dieser Übungen geben einem ein gutes Gefühl dafür, welcher Aufgabentyp in der Klausur gestellt wird. Meist sind aber die Klausurfragen um einiges einfacher! (Was auch fair ist, weil man für die Übungen ja das Vorlesungsmaterial verwenden kann.) Arbeitet man diese Übungen gewissenhaft und sorgfältig durch, ist schon einmal ein guter Grundbaustein für das erfolgreiche Abschließen des Kurses gelegt.

Notfallmedizin (Q4):

Ein Querschnittsfach, in dem wechselnde Dozent*innen die Grundlagen der Notfallmedizin in verschiedenen Fachrichtungen und die Organisation des Rettungsdiensts vorstellen.

Als Grundlage beginnen die Anästhesist*innen, da diese auch die Notfallmediziner des Krankenhauses stellen, mit den wichtigsten Fakten zur Reanimation. Außerdem besetzen die Anästhesist*innen in Erlangen den Notarztwagen und vermitteln für Nicht-Rettungsdiensterfahrene einen Einblick in die präklinische Notfallrettung.

Die Prüfung zu dieser Ringvorlesung findet im mündlichen Format statt. Geprüft wird in 4er-Gruppen und die Prüfungsathmosphäre ist in der Regel sehr angenehm. Um durchzufallen, muss wirklich alles schief gehen. Um jedoch eine gute Note zu erlangen muss man schon recht detaillierte Fragen beantworten können.

Prävention (Q10):

Hier werden querbeet präventive Maßnahmen aus verschiedenen Fachrichtungen erklärt. Die Vorlesung findet ausschließlich in Präsenz statt.

Die Klausur ist mit etwas gesundem Menschenverstand und den Folien gut zu schaffen. 

Gesundheitsökonomie (Q3):

Hier geht es unter anderem um Wirtschaft, soziale Strukturen und das Krankenversicherungssystem. Auch diese Klausur ist mit den Vorlesungsfolien und einer Prise Allgemeinbildung gut zu meistern.

Bildgebung, Strahlenbehandlung und Strahlenschutz (Q11 Teil 1: Praktikum und Begleitvorlesung)

Dieses Fach beginnt mit der Begleitvorlesung mit Themen rund um CT, MRT, Röntgen und Strahlentherapie.  Nach ca. 5 Wochen findet dann stattdessen das Praktikum statt, welches 6 Termine in Kleingruppen umfasst. Hier geht es hauptsächlich darum, einen Einblick in dieses Fach zu bekommen. Ein Plan wann man wo sein muss, ob Themen online vorbereitet werden müssen oder ein Kittel mitzubringen ist, ist auf StudOn zu finden. Die Klausur folgt am Anfang des 6. Semesters nach einem einwöchigem Eingangsblock. Bildgebung ist auf keinen Fall ein Fach, wegen dem man sich allzu sehr stressen sollte.

Julian Espenberger WS 17/18

Update Corona Sophie v. Rohr WS 20/21

Update Post-Corona Luis Lauter WS 21/22

Update Post-Corona Nadja Platzer WS 23/24

 

BAYREUTH

Mikrobiologie

Vorlesung: s. oben

Praktikum: Das Praktikum findet im Gebäude der Mikrobiologie statt. Das Praktikum besteht aus 7 Präsenzterminen (5x Mikrobiologie, 2x Virologie), an denen man die Versuche aus dem Kursskript bearbeitet (das Skript wird ausgeteilt). Man lernt Bakterien mit Gram-Färbung unter dem Mikroskop sichtbar zu machen, Erreger auf Agar-Platten anhand von Optik und Geruch zu erkennen, Antibiotikaresistenzen nachzuweisen und noch vieles mehr. Im Gegensatz zur Biochemie ist das Praktikum sehr straff und gut organisiert.

Die restliche Zeit besteht das Praktikum aus Online-Übungen. Zu jedem Thema gibt es auf StudOn Aufgaben, die vor dem Praktikumstag bearbeitet werden sollen. Kontrolliert wird dies in der Regel nicht, jedoch besprechen manche der Praktikumsleiter die Aufgaben, wobei man natürlich mehr mitnehmen kann, wenn man vorbereitet ist. Es stehen einem viele Arbeitsmaterialien in Form von Skripten und Videos zur Verfügung.

In der Woche vor der Prüfung finden jeweils abends zwei bis drei Repetitorien statt, wo je nach Prof. eher Fragen beantwortet oder wichtiges nochmal besprochen wird. Dies stellt eine gute Möglichkeit dar letzte Unklarheiten zu beseitigen.

Die Prüfung über das Praktikum schließt direkt an die Vorlesungsklausur an. Hier müsst ihr 20-25 MC-Fragen an einem iPad beantworten. Es kommen teilweise auch Bildfragen vor. Im Großen und Ganzen überschneiden sich die Themen aus Vorlesung und Praktikum. Jedoch ist eine gute Vorbereitung auf jeden Fall notwendig, denn leider kommen ab und zu auch mal unerwartet schwere Fragen dran.

Pharmakologie

Vorlesung: s. oben

Seminar: Jeden Donnerstag von 16 – 19 Uhr sitzt man in Gruppen mit ca. 15 Studierenden und 2 Tutor*innen in Seminarräumen zusammen und bearbeitet verschiedene Medikamentengruppen. Im Wintersemester ist die Zeit zwar schon knapp, im Sommer jedoch noch viel kürzer. Hier sollte man sich definitiv vorbereiten, da am Anfang des Seminars in der Regel eine kurze Abfrage zum aktuellen Thema und zum Thema der vergangen Woche ansteht. Außerdem bringt einem das Mitlernen während des Semesters bereits sehr viel für die Klausurenphase am Ende des Semesters, da diese sehr eng getaktet ist.

Die Klausur zum Abschluss ist für euch dann nach einer kleinen Pause im Anschluss an die Vorlesungsklausur. Hier werden Freitextfragen gestellt, Tabellen oder Schaubilder müssen beschriftet werden. Wenn ihr in den Seminaren gut mitgearbeitet und euch auch auf die Vorlesungsklausur ausführlich vorbereitet habt, ist die Seminarklausur gut machbar, denn die meisten Medikamentengruppen überschneiden sich.

Klinische Chemie, Transfusionsmedizin

Lasst euch hier vom Namen der Veranstaltung nicht abschrecken, so kompliziert, wie es wirken mag, ist es gar nicht. Die Fächer Transfusionsmedizin und Hämostaseologie, Hämatologie und klinische Chemie und Labormedizin teilen sich die Vorlesungs- und Praktikumstermine untereinander auf und am Schluss gibt es eine Klausur, die ebenfalls aus den drei Fächern besteht.

Es gibt jeweils vier Vorlesungen zu ausgewählten Themen und passend dazu je zwei Praktikumstermine pro Fach. Dort könnt ihr dann euer frisch erlerntes Wissen nach einer kurzen Einführung gleich anwenden.

Die Klausur besteht wie so oft aus MC-Fragen. Man beginnt mit 10 schnellen Bildfragen, danach kommt der bekannte Vorlesungsstoff. Für die meisten ist diese Klausur kein Problem, sodass man teilweise schon früher nachhause kann.

 Epidemiologie

  1. oben

Humangenetik

Auch für dieses Fach werden Vorlesung und Übung in einem Semester kombiniert. Die ausführlichen Vorlesungsfolien und -videos werden bei StudOn nach und nach hochgeladen, so kann man sich alles im eigenen Rhythmus anschauen. Zusätzlich wird die Vorlesung natürlich auch in Präsenz angeboten. Für das Praktikum müsst ihr dann allerdings in die Uni und euch werden in Gruppen die Grundlagen der Arbeit in der Humangenetik nähergebracht.

Die Klausur ist mit 45 MC-Fragen etwas umfangreicher als gewohnt, aber dennoch gut machbar.

Medizinische Informatik

Ein Fach, das bei vielen Studierenden auf eher geringes Interesse stößt, weil sich nicht viele mit diesen Inhalten über das private E-Mail-Konto und Social Media hinaus beschäftigen wollen.

Die Vorlesungsinhalte sind sehr übersichtlich im StudOn Ordner zu finden, genauso wie die zu absolvierenden vier Übungen, die an vier Terminen im Semester freigeschaltet werden. Diese Übungen sind zwar relativ zeitintensiv, lohnen sich aber, da man damit bis zu zwei Bonuspunkte für die Klausur erarbeiten kann.

Die Klausur besteht aus 40 MC Fragen und ist gut machbar mit den Vorlesungen oder den Zusammenfassungen anderer Studierender.

Anna-Lena (WS 21/22)

Überarbeitet von Nadja Platzer (WS 23/24)