Das vierte Semester ist meist von allgemeinem Interesse, da es am Ende fast nahtlos in die Physikums Vorbereitung übergeht. Doch bevor es so weit ist, müssen andere Hürden bewältigt werden:
Im Grunde gibt es vier wichtige Fächer, um welche man sich bemühen muss.
Zunächst die Neurophysiologie.
Wie auch im 3. Semester gibt es hier ein Praktikum. Dieses besteht zum einen aus einem mehrtägigen Blockpraktikum am Ende der vorhergehenden Semesterferien (5 Kurseinheiten) und zum anderen aus 2 Kurstagen früh im Semester.
Zur Vorbereitung auf das Praktikum werden online Vorlesungen zur Verfügung gestellt, welche man sich ansehen sollte. Sonst ist es wie in jedem anderen Kurs: Ohne Vorbereitung sitzt man nur sinnlos Zeit ab. Das Praktikum selbst ist recht interessant und anschaulich, ebenso ist es im Umfang insgesamt überschaubar. Das trifft auch auf die Praktikumsklausur zu, die 1-2 Monate nach Semesterstart die Themen aus (nur) dem Praktikum abprüft und mit entsprechender Vorbereitung kein großer Stolperstein ist.
Während des Semester besteht die Neurophysiologie des weiteren aus einer Hauptvorlesung (vier mal 45 Minuten je Woche) und dem Seminar. Das Seminar findet wöchentlich Dienstag morgen um 8.15 Uhr (ja, auch schon in der ersten Vorlesungswoche) statt, dort werden die Themen aus den Vorlesungen der Vorwoche rekapituliert (ohne Testat). Auch hier macht Vorbereitung natürlich Sinn, aufgrund der vielen anderen zu erledigenden Dinge während des 4. Semesters ist hier inhaltlich seitens der Studis aber meist eher tote Hose.
Innerhalb der Seminargruppe bearbeitet man in Dreierteams jedoch die Hausaufgaben welche an 3-4 Freitagvormittagen während des Semesters online abzugeben sind. zuvor bekommt man ein Aufgabenblatt, welches man für die Abgabe vorbereitet. Diese Übungen vermitteln klinische Anwendungen der Vorlesungsinhalte und sind meist auch interessanter als gedacht. Aus den Aufgaben der Hausaufgaben müssen mindestens 60% der Punkte erreicht werden, damit man für die Seminarklausur am Ende des Semesters zugelassen wird. Ist man über die 60% hinaus noch erfolgreicher, so kann man sich 3-4 Bonuspunkte für diese Klausur erarbeiten. Bei sinnhafter Aufgabenverteilung innerhalb des Teams ist so eine Hausaufgabe auch innerhalb von 2-3 Stunden erledigt.
Am Ende des Semesters wartet dann eben die Seminarklausur der Neurophysiologie. Diese ist wieder etwas umfangreicher, aber mit entsprechender Vorbereitung gut zu machen. Insbesondere mit den Bonuspunkten, denn hier reichen im besten Falle 50% der Klausurpunkte schon zum bestehen.
Sowohl für die Praktikums- als auch die Seminarklausur der Neurophysiologie gibt es noch im 4. Semester Wiederholungsklausuren, falls es im ersten Versuch nicht klappen sollte. Diese ermöglichen einem idealerweise doch noch die Zulassung zum Physikum, zählen jedoch schon als 2. Versuch. Daher sollte je nach Lage der Scheinfreiheit/Studienplanung individuell abgewogen werden, ob dies Sinn macht. Vom Schweregrad entsprechen die Wiederholungsklausuren den regulären Klausuren.
In Biochemie könnt ihr in 2 Praktikumsklausuren wieder fleißig Prozente sammeln (selbes Prinzip wie im 3. Semester).
Dazu kommt im 4. Semester das Kompaktseminar, in dem zuerst die Themen aus dem 3. Semester und gegen Ende nochmal vom 4. Semester wiederholt werden sollen. Das Seminar findet in Präsenz in den Praktikumsräumen jede Woche Freitag statt.
Auch das klinische Seminar der Biochemie geht wie gewohnt weiter. Der Ablauf ist wie im 3. Semester.
Teil der 2. BC-Klausur ist der sogenannte Seminarteil. Hier gibt es ca. 10 Fragen aus dem Kompaktseminar (man lerne hierzu die MC-Fragen aus den Kompaktseminaren), sowie ca. 10 Fragen aus dem klinischen Seminar (man lerne hierzu die MC-Fragen aus den StudOn-Tests). Es werden hier jeweils separat 60% zum Bestehen benötigt. Die 33%, welche man im letzten Praktikumsteil nachweisen muss werden ebenfalls separat berechnet.
Ein Fach darf natürlich auch im 4. Semester nicht fehlen: Medizinische Psychologie und Soziologie. Zum wöchentlichen Seminar soll man sich vorab mittels aufgezeichneter Vorlesungen vorbereiten, um in den Vertiefungsstunden mitarbeiten zu können. Wo sich das mit dem Umfang der Semesterwochenstunden laut Studienordnung deckt, sei dahingestellt.
Wichtig: Die Klausur ist eine Freitextklausur, daher ist einiges an Wissen und auch sprachlichen Fertigkeiten gefragt. Ein sehr genaues und detailliertes Lernen der Seminarinhalte ist hier von Nöten, um die Klausur erfolgreich hinter sich zu bringen. (Achtung: Teilweise werden in den Seminaren auch Themen besprochen, die nicht in den vertonten Vorlesungen besprochen werden – auch diese sind klausurrelevant!) Hat man dies geschafft, ist einem ein sehr gutes Ergebnis in diesem Fach im Physikum sicher und man kann den Lerntagen für PsychSoz etwas entspannter entgegensehen (oder sie ggf. auch Streichen, wenn Zeitnot besteht).
Sollte die PsychSoz-Seminarklausur im 1. Versuch nicht klappen (60%), so kann versucht werden, die fehlenden Prozente in einer Ergänzungsklausur nachzuholen. Diese Ergänzungsklausur zählt noch zum 1. Versuch dazu, allerdings müssen danach auch zusammen 120% erreicht werden (bspw. 70% in der Ergänzung, falls im ersten Versuch nur 50% erreicht wurden).
Ebenso Teil des 4. Semesters: Einführung in die klinische Medizin (EKM). Dazu besucht man in kleinen Gruppen nach einem vorgegeben Terminplan verschiedene klinische Abteilungen. Es gibt maximal 2 Veranstaltungen in der Woche. Diese sind recht unterschiedlich: manchmal ist es eine Vorlesung oder Diskussion, manchmal kann man auch PatientInnen und/oder KommilitonInnen untersuchen. Hier bekommt man die Möglichkeit viele Fachbereiche kennen zu lernen und mal „reinzuschnuppern“. Dabei kann man nochmal so richtig Motivation für das Physikum sammeln! Und nun die beste Nachricht: Es gibt keinen Leistungsnachweis. Lediglich die Anwesenheit zählt (1 Fehltermin ist erlaubt).
Bayreuth-Studierende fahren hierzu im Laufe des Semesters etwa an 6 Terminen nach Bayreuth.
Auch im 4. Semester ist viel zu tun, stresst euch deshalb nicht schon vorzeitig wegen des Physikums. Erfahrungsgemäß reicht es aus nach den Klausuren mit den Physikumsvorbereitungen anzufangen. Nutzt daher die Zeit unter dem Semester lieber für den aktuellen Lernstoff (auch dieser ist ja physikumsrelevant).
Und letztlich zählt: Wer nicht scheinfrei wird (also, alle Klausuren bis dahin besteht), kann sich sowieso nicht zum Physikum anmelden.
Als Lernmaterial haben die meisten für das schriftliche Physikum die Skriptenreihe von Medilearn, die Thieme-Endspurt-Reihe oder den Lernplan von Amboss genutzt und zusätzlich entweder auf Thieme online oder Amboss gekreuzt. Sucht euch einfach das aus, womit ihr am besten zurechtkommt. Bestehen tut man mit allen der genannten Möglichkeiten, wenn man sich an die vorgefertigten Lernpläne hält (oder sich selbst einen sinnvollen Lernplan erstellt).
Es empfiehlt sich in jedem Falle die Infoveranstaltung „5 für 4“ in der die FSI gegen Ende des Semesters über das Physikum, die verschiedenen Lernpläne etc informiert.
Für die mündliche Prüfung nutzt man am besten zur Vorbereitung die Altprotokolle und übt die Situation der mündlichen Prüfung mit KommilitonInnen. Es lohnt sich zu üben, wie man Abläufe und Zusammenhänge ausformuliert und erklärt, da man bisher ja größtenteils nur gekreuzt hat.
Viel Erfolg auch dieses Semester!
Von Magdalena Kott (WS 2013/14)
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